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17.09.2022

Länderkampf in Au im Hallertau

Juni – Juli – August: Sonne pur, kaum Niederschläge, einige Sandplätze umliegender Clubs wegen Wassermangel gesperrt. Soviel mal vorne weg…..

Das Datum des Ausfluges ins Hallertau rückt immer näher. Die Wetterprognosen werden durch die angemeldeten Teilnehmer immer wieder angeschaut und schon fast ungläubig wieder und wieder überprüft. Kann es wirklich sein, dass genau an diesem Wochenende sämtlich angestauter Regen der letzten Wochen niederprasseln sollte? Egal auf welchem Wetter-App man nachschaute, hier waren sie sich mal einig: Es wird Regen geben!

Aber egal, wir gehen! Trotzdem! Das kommt schon gut.

Einige machten sich bereits am Donnerstag auf den Weg in diese Richtung. Wenn schon mal in dieser Region, sollte auch die Hauptstadt des Freistaats Bayern besichtigt werden. München, eine grosse, lebhafte Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und noch mehr Biergärten, Restaurants und Bars.

Die Autofahrt war teilweise durch Starkregen und den Verkehr auf den Strassen etwas langsamer als sonst, dennoch trafen fast alle vom TC Wehntal rechtzeitig aufs erste Apéro ein. Treffpunkt beim TC Au in der Hallertau war um 15.00 Uhr auf der Anlage des Clubs. Am Rand des Ortes, wunderschön in die Landschaft eingepflegt. Wir wurden trotz dem Regen von einer grossen Gruppe Einheimischer willkommen geheissen und es wurde mit dem ersten Bier oder Cüpli auf das bevorstehende Wochenende angestossen.

An Tennis war nicht zu denken, der Regen hatte nicht vor aufzuhören. Also haben sie uns ein Ersatzprogramm für den Freitag zusammengestellt. Nächster Treffpunkt war 17.00 Uhr auf dem Hauptplatz. So blieb uns genügend Zeit die Zimmer im Hotel zu beziehen. Das einchecken dauerte ein Weilchen, sind wir doch eine beträchtliche Anzahl Personen welche aus dem Wehntal angereist sind. Das kleine aber feine Hotel hat wohl nicht oft so grosse Gruppen die gleichzeitig einchecken möchten.

Anschliessend trafen wir uns mit einer warmen Jacke auf dem Hauptplatz beim Brunnen und dem Mai-Baum. Die Jacke war zwar eigentlich noch nicht nötig, aber es hiess wir sollen eine mitnehmen. Wir kamen in den Genuss einer tollen Führung durch einen ortsansässigen und fachkundigen «Erzähl-Bär». Zuerst wurde uns einiges über die Entstehung der Hopfen-Hochburg Hallertau erzählt. Ich könnte euch nun ganz viele Jahreszahlen, Namen und weitere Daten aufzählen. Allerdings würde das etwas zu weit führen. Eine Zahl aber muss ich euch erzählen: 30-33% der weltweiten Hopfenproduktion findet im Hallertau statt. Das heisst, jedes dritte Bier welches auf der ganzen Welt getrunken wird, wurde mit Hopfen aus dieser Region hergestellt. Eine unglaubliche Menge. Nach einem Spaziergang durch den Schlossgarten, die Brauerei und zwischen einigen Häusern hindurch standen wir vor einer schweren Holztüre. Nun hiess es die Jacke anziehen, eine lange Treppe führte uns in den Untergrund. Hier unten in der Kellerei der Schlossbrauerei wurde das Bier in grossen Fässern gelagert. Es war der eigentliche Kühlschrank um die riesigen Mengen an Bier länger haltbar zu machen. Noch ganz ohne Strom musste dies mit natürlichem Eis kühl gehalten werden. Sehr spannend und wirkliche eindrücklich was da unten tief im Boden gebaut wurde um das kostbare Gut Bier möglichst lange geniessbar zu halten.

Diese Führung machte Hunger. Eigentlich war vorgesehen im schönen Biergarten des Restaurants Schlossbräukeller zu dinieren. Doch daran war wegen dem erneut einsetzenden Regen nicht zu denken. So setzten wir uns in den Saal und wurden schon bald mit einer Vielzahl an Köstlichkeiten verwöhnt. Natürlich musste auch das Bier noch etwas ausgiebiger probiert werden. Andy und Ramona hätten beim Nachtessen noch zu uns stossen sollen, jedoch mussten sie nach mehr als 3 Stunden Stillstand wegen einer überfluteten Strasse kurz nach der Grenze wieder umkehren. Ihr seht, es gab wirklich viel Regen……

Der Wetterbericht für den Samstag war auch nicht berauschend, aber ab ca 10.00 Uhr sollte es eine Weile trocken sein. Eine Gruppe um Michael, ihren Platzchef verabredete sich um 08.00 Uhr um die Plätze nochmals einzusanden und spielbar zu machen, sollte es den wirklich trocken werden. Da auch ich eher zu den Frühaufstehern gehöre, war ich ebenfalls um 08.00 Uhr auf der Anlage. Zu fünft gaben wir alles und bereiteten die 4 vorderen Plätze vor. Sand – abziehen – Sand – abziehen – Sand – abziehen. Nach gut einer Stunde waren wir so weit, es könnte eigentlich gespielt werden. Und tatsächlich, der Regen macht Pause. Also nicht mehr warten, umziehen und ab auf den Platz. Ein Spielpartner war schnell gefunden und so konnten wir zu zweit doch wirklich einige Bälle spielen. Jedoch war das nur ein kurzes Vergnügen. Noch nicht fertig mit Einspielen begann es schon wieder zu regnen. Es hilft alles nichts, auch heute werden wir im TC Au nicht Tennisspielen können. Die Telefondrähte liefen heiss, es wurde fleissig nach einem alternativen Programm oder Indoor-Plätzen gesucht. Und tatsächlich, einige Autominuten entfernt in Neufahrn konnten wir 3 Plätze von 12-15 Uhr buchen. Also begab sich der Autokorso auf den Weg.

Nun konnte der Länderkampf also doch noch stattfinden. Mit Doppels über jeweils 30 Minuten wurde um Punkte gekämpft. Nick und Marcel machten jeweils die Einteilung damit die Doppel einigermassen ausgeglichen waren. Es kam zu reinen Herren- oder Damen-Doppel, aber auch Mixed-Doppel wurden gespielt. Obwohl es um Ruhm, Ehre und einen schönen Pokal geht, stand klar der Spass am Tennis im Vordergrund. Fair und lustig ging es auf und auch neben den Plätzen zu und her. Dass der Durst vorzugsweise bereits wieder mit der örtlichen Spezialität gelöscht wurde, trug das seine zur heiteren Stimmung bei. Welche Nation schlussendlich gewonnen hat, wurde aber noch nicht bekannt gegeben. Dies wird erst am Abend im Clubhaus des TC Au verkündet.

Alle haben die Spiele verletzungsfrei überstanden und trafen gesund und gut gelaunt wieder auf der Homebase des TC Au ein. Vor dem angesagten Grillplausch wurde mit Aperol und Bier angestossen. Nun waren von den Einheimischen noch mehr gekommen und das Clubhaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der grosse Grill wurde durch die beiden Grillmeister gefüllt, ein sehr grosses und abwechslungsreiches Salatbuffet wurde aufgebaut. Es war sehr sehr lecker und alle bekamen mehr als genug zu Essen. Es herrschte eine ausgezeichnete Stimmung, schnell wurden Freundschaften geschlossen, erzählt und gelacht. Die Rangverkündigung und Pokalübergabe stand ebenfalls noch auf dem Programm. Wie es sich gehört, darf der Pokal dieses Jahr bei den Gastgebern bleiben. Sie haben einige Siege mehr eingefahren und dürfen nun ein schönes Plätzchen für die Trophäe des Länderkampfes suchen. Ebenfalls einen schönen Platz dürfen sie für unser Gastgeschenk suchen. Wir brachten ihnen eine Kuhglocke mit Riemen und eingraviertem Gruss mit. Sie hatten sichtlich Freude an diesem Geschenk. Wohl noch mehr als am Pokal selber.

Ein wirklich super schöner Abend. Die immer wieder verteilten Schnäpse waren wie das Bier sehr lecker, und wenn man nicht rechtzeitig Nein sagte, konnten einem diese doch ziemlich zusetzen. Namen nenne ich hier jetzt keine…. Aber es fanden alle irgendwie und irgendwann zurück ins Hotel oder nach Hause.

Das Programm für Sonntag wurde leicht umgestellt. Da es am Vormittag sicher trocken sein sollte, wollten wir gleich mit Tennis starten, bevor es dann mit dem angekündigten Weisswurstfrühstück weiter ging. Und tatsächlich liess es das Wetter zu, dass wir auf die Plätze konnten. Es wurde bunt durchgemischt und es spielten jeweils ein Gast aus der Schweiz mit einer/einem Partner aus Deutschland gemeinsam eine Doppel. Nach 3 gespielten Runden lockte uns der Duft der Würste aber an die Tische. Weisswürste und Brezel wurden gereicht, bereits wieder die ersten Biere getrunken. Wenn auch bei den Fahrern diesmal nur alkoholfreies. Nach diesem Frühstück-Mittagessen trennten sich langsam aber sicher unsere Wege wieder. Einige von uns machten sich wieder an die Rückreise, einige spielten noch eine weitere Runde Tennis, und wieder andere zog es gleich weiter nach Österreich in die Tennisferien.

Es war ein tolles Wochenende im Freistaat Bayern, welches sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Den Mitgliedern vom Tennisclub Au in der Hallertau ein riesiges Dankeschön für die herzliche Gastfreundschaft. Es war uns eine Ehre bei euch zu Gast gewesen sein zu dürfen. Gern werden wir uns im nächsten Jahr im Wehntal revanchieren und euch wieder als Gäste begrüssen. Es wäre schön, wenn wir diesen Austausch beibehalten könnten.



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